Bass Workshop Distorted Slap with HipHop Beat Seite 3

Kommen wir zu unserem zweiten Beispiel.

SlapHop hören

In SlapHop verwende ich auf der 1 jeweils einen vierfach-sechzehntel Slap. Das ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da der Daumen hier vier gleichmäßige Sechzehntel hintereinander slappen muß. Im Normalfall sind es ja selten mehr als zwei Slaps, die aufeinander folgen. Leider gibt es hier keinen geheimen Tipp zu verraten. Es ist reine Übungssache! Fange langsam an und steigere mit wachsender Sicherheit kontinuierlich das Tempo. Nach einiger Zeit erreichst du den Punkt, an dem du in der Lage bist, die vier Slaps so regelmäßig wie eine Maschine hintereinander weg zu spielen. Du kannst die dafür notwendige Handbewegung auch trocken, ohne Bass üben. Da es sich um ein rein motorisches Training handelt, braucht man dazu lediglich ein Objekt, auf das der Daumen hämmern soll, z. B. Brustkorb, Unterarm, Oberschenkel, Tischplatte, etc..

Weiter im Text! In Takt 1 auf der Zählzeit 4 finden wir einen Double-Stop mit Tritonus Intervall (übermäßige Quarte), den ich mit einem auf- und abwärts Slide kombiniert habe. Diesen Lick kann man auf unzähligen Blues-, R&B-, Funk- und Soulaufnahmen hören. Harmonisch/melodisch gesehen sliden die Töne C# und G in die darüber liegenden Halbtöne D und G#. Wir sliden also in Beziehung zur Leersaite E (Grundton) zwischen der kleinen und der großen Terz (G zu G#) und zwischen der großen Sechste und der kleinen Septime (C# zu D). Dieses Element ist vielseitig verwendbar und läßt sich problemlos auf die unterschiedlichsten Stilrichtungen übertragen.

TIPP: Ich greife die Figur meistens mit dem Ring- und kleinem Finger (siehe Foto), da die Hand so die größte Stabilität aufweist. Es steht dir natürlich frei, eigene Griffvarianten zu verwenden.

Zurück zum Stück! Der 2te Takt ist etwas kniffelig, da hier Pulls auf der A-Saite stattfinden. Es ist nicht so einfach die A-Saite mit dem Zeige- oder Mittelfinger anzureißen, da es a) ungewohnt ist und b) weniger Platz zur Verfügung steht, um mit dem Finger unter die Saite zu kommen, als z.B. bei der freiliegenden G-Saite. (Foto)

Doch noch ist nicht Schluß! Da ich auf Zählzeit 4 wieder eine kleine, ziemlich fiese Figur zu Gehör bringe, habe ich dir zum besseren Verständnis, wieder ein kleines Video zum Thema anzubieten. Bitte downloaden!

Als MPEG-Datei
Als QuickTime-Movie

Die Phrase beginnt mit einem Pull der A-Saite, gefolgt von einem Hammer-On (von C# auf D). Danach slappe ich das C# mit dem Daumen. Der Lick endet mit einem Hammer-On auf der A- und E-Saite .

So unterschiedlich wie sie auch sind. Beide Beispiele haben eines gemeinsam: Sie schöpfen ihre Energie aus dem hinterlegten Hip-Hop Beat. Der angezerrte Sound und die agressive Spielweise tun ihr übriges um aus der traditionellen Slap Technik, schnell etwas Neues werden zu lassen. Probier es doch auch selber einmal aus. Nur keine Scheu vor Experimenten. Mehr zu diesem Thema findest du übrigens auch im Ryan Martinie Workshop.

Viel Spaß

Oliver Poschmann

 

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Für die Aufnahmen wurde ein Music Man Sting Ray Bass (Ahorngriffbrett) mit 2-Bandklangregelung und ein programmierbarer SansAmp PSA-1 verwendet.
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